Töne mit Herz
Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch erfahren, spüren und erleben dürfen, wie heilsam und befreiend Singen sein kann.
* Lebensfreude * Entspannung * Ausgleich * Wohlbefinden * Selbstheilungskraft * Lebenskraft * Verbundenheit * Glücksgefühl *
Wenn es keine Worte mehr gibt, dann gibt es Musik.
Und Singen ist doch eine der natürlichsten Sachen der Welt und sollte auch so empfunden werden können.
Besonders in diesen Zeiten erachte ich es als so notwendig, dass Menschen das Singen wieder finden, ohne Angst vor falschen Tönen haben zu müssen. Heutzutage, wo die Menschen sich kaum mehr Zeit nehmen, zuhause oder auswärts miteinander zu singen, bieten kurze, schnell einprägsame Lieder mit einfachen Melodien die Möglichkeit, das Ursprünglichste zu leben, das uns gegeben ist: Der Klang.
Einfachste und melodiöse Klänge aus unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen können so viel bewirken und so viel begleiten. Sie wirken auf die Erfahrungswelt des Einzelnen, bringen Lebendigkeit hervor und lassen Gefühlsregungen zu.
Jeder sollte sich frei und befähigt fühlen zu singen.
Viele Menschen haben Angst davor, nur einen Ton von sich zu geben, weil er falsch sein könnte. Wie oft bekomme ich zu hören: „Ich kann doch nicht singen.“
Aber das lasse ich nicht gelten. Ich möchte so vielen Menschen wie nur möglich diese Angst vor dem Singen nehmen. Es tut doch einfach gut. In jeder Situation.
Wir sind geprägt von professioneller, natürlich wundervoller Musik. Dies ist auch ein großartiger Teil unseres Seins.
Doch: Leistungsfrei und wertungsfrei… das ist heilsames Singen.
Wolfgang Bossinger, Musiktherapeut und Mitbegründer des Vereins „Singende Krankenhäuser e.V.“ hat es so wundervoll formuliert:
„Es gibt keine Fehler, sondern nur Variationen.“
Schon seit tausenden von Jahren setzen Menschen die Musik als heilsames Mittel ein. Heutzutage findet die Musiktherapie in vielen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen Verwendung.
Singen hat unzählig viele positive Wirkungen auf Körper, Geist und Seele:
Singen ist ein natürliches Antidepressivum.
Singen macht frei.
Singen kann Schmerzen zu einem gewissen Teil lindern.
Singen kann Emotionen lösen.
Singen bewirkt Atemvertiefung.
Singen steigert die Immunabwehr.
Singen fördert Lebendigkeit.
Singen lässt Glückshormone frei.
Singen baut Stresshormone ab.
Singen fördert die eigene Kreativität.
Wenn wir singen, schwingen unsere Herzfrequenzen nachgewiesen zusammen.
Singen verbindet. Diese Verbindung beginnt schon vor der Geburt.
Hirschhausen schreibt auch, dass es Unsinn ist, Singen als unnatürlich anzusehen. Denn bereits lange bevor Babies unsere Sprache verstehen, erkennen sie die Sprachmelodie. Und bereits durch das, was Ungeborene im Mutterleib hören, können sie nach der Geburt die Muttersprache von anderen Sprachen unterscheiden.
Wiegenlieder zum Beispiel werden wohl von den meisten als Trostlieder empfunden. Sie vermitteln Wärme, Sicherheit und Geborgenheit.
Singen lässt für einige Zeit vergessen. Viele Menschen in der Arbeit haben mir bereits berichtet, dass sie während des gemeinsamen Singens mit mir für kurze Zeit vergessen, dass sie Patienten sind.
Und das ist genau das, was sie sich wünschen.
Solche Momente schenken Lebensqualität.
Auch freuen sich die Menschen oft darüber, selbst etwas bewirken zu können und finden besser ihre eigene Mitte wieder.
Heilsames Singen kann herzöffnend sein.